onkia Veronika Kilcher

SWISSplannerCON - Interview Sonja Grandjean, Junk Journaling

Interview Sonja

Wie bist du zu Junk Journaling gekommen?

Meine Liebesgeschichte mit Papier, Farben, Stempeln, Stanzen und Schablonen begann schon sehr früh im Kindesalter. Auch wenn ich damals noch nicht wusste, dass es einen Namen dafür gab, was ich immer schon so gerne gemacht habe... man würde es heute wohl als Scrapbooking bezeichnen. Die Verwandtschaft durfte sich ausserdem zu Weihnachten über selbstgeschriebene, von mir illustrierte und zu kleinen Büchern gebundene Geschichten freuen. Ich habe das Gymnasium mit Schwerpunkt bildnerisches Gestalten und Musik abgeschlossen und dann etwas ganz anderes studiert. Heute bin ich eine Tierärztin, die am Praxisempfang ihre handgemachten Karten und Alben ausstellt und verkauft, Verkaufsartikel liebevoll in handbestempeltes Papier einpackt und zu Hause über ein Bastelzimmer verfügt, das auf 15 Quadratmetern mehr Farben, Stempel, Stanzen und Papier beherbergt als die meisten Papeterien hier im Ort. Vor ein paar Jahren habe ich Minialben entdeckt. Ich war schwanger mit meinem zweiten Kind und auf der Suche nach dem genau gleichen Schwangerschaftstagebuch wie ich für mein erstes Kind schon hatte. Da es dieses aber nicht mehr gab, kam ich plötzlich auf die Idee selber eines herzustellen. Das habe ich dann auch gemacht. Ich habe viele YouTube Videos dazu geschaut und bin dort durch Zufall auf das Junk Journaling gestossen, was mich noch mehr faszinierte und begeisterte.

Warum trittst du an der SPC als Speakerin auf?

Ich wurde angefragt und habe mich sehr darüber gefreut. Denn ich finde, dass Junk Journaling in der Schweiz noch viel zu unbekannt ist. Dabei ist es eine so tolle Sache. Mit wenig Material oder sogar Altpapier kann man so schöne Dinge zaubern. Eine wunderbare Möglichkeit für Recycling.

Was erwartest du von der SPC?

Ich freue mich auf ganz viele Menschen mit den gleichen Interessen, denen ich meine Freude an dieser Form von kreativer Arbeit mit Papier näher bringen darf.

Was dürfen die Teilnehmer an deinem Workshop erwarten?

Ich stelle verschiedene Varianten vor um ein Cover zu erstellen. Wir gestalten gemeinsam ein kleines Journal und lernen eine einfache Bindetechnik. Ich erkläre, worauf man bei der Wahl vom Papier achten muss und gebe meine Tipps und Tricks weiter. Zur Inspiration bringe ich Anschaumaterial aus meinem eigenen Fundus an erstellten Junk Journals mit.

Welches sind die wichtigsten Produkte, die man für Junk Journaling haben muss?

Man MUSS fast nichts haben. Im Prinzip reichen Altpapier und -karton, Schere, Leim, Klebband, Paketschnur, Lineal, Bleistift und Ahle (ein Instrument um Löcher in Karton und Papier zu machen) aus. Alles Dinge, die man meist sowieso irgendwo zu Hause hat. Dann gibt es noch vieles, das man nicht unbedingt benötigt, aber halt schön ist wenn man es hat, weil es einem das Leben unheimlich erleichtert, z.B. eine Papierschneidemaschine. Ausserdem benutze ich für die Covers Nassklebeband und oftmals Tyvek. Ich benutze auch sehr gerne meine Nähmaschine.

Gibt es Bücher, die du zum Thema Junk Journaling empfehlen kannst?

Ich besitze kein Buch dazu und kenne auch keins. Es gibt aber viele Bücher, die bei Junk Journal Kennern sehr beliebt sind um daraus wiederum schöne Journals zu gestalten. Z.B. The Country Diary of an Edwardian Lady von Edith Holden oder The Painted Garden von Mary Woodin.